Der vermisste Händedruck
Man geht manchmal lange geradeaus
Hat alles im Blick in der Coronazeit
Du siehst ja dann, was links und rechts
Mit Maske auf als Treubegleit.
Dann kommt ne Ecke, da musst du hin
Hast dann vielleicht Corona nicht mehr so im Sinn
Wolltest gerad mit Handdruck starten
Nein… hiermit müssen wir noch warten.
Wollte dir gern etwas näher sein
Sehe in letzter Sekunde …
Deine Augen sagen nein
150 Zentimeter sollen es sein.
Bin zurück aus der Ecke
Gehe wieder geradeaus -
Habe alles im Blick - in der Coronazeit
Mit Maske auf - als Treubegleit.
Wisse Werner Hofstra/Schwalmtal
Still sitze ich da.
Still sitze ich da - im Moment ist nichts.
Eine Leere ist in mir - aber nicht unangenehm.
Still sitze ich da und werde diese Leere füllen.
Ich bin da - ich bin hier.
Ich fülle die Leere mit positiven Gedanken.
Der Umfang ist anfangs noch klein,
wird aber immer größer, immer angenehmer.
Ein frohes Gefühl.
Ich bin da - ich bin hier.
Ein frohes Gefühl, was größer und größer wird.
Ein Gefühl, was aufsteigen möchte.
Aufsteigen möchte und langsam in meiner Kehle hochkrabbelt.
Hochkrabbelt und hinaus möchte mit einem Jauchzen.
Ich bin da - ich bin hier.
Still sitze ich da und genieße es.
Es macht mich stark,
stark für die schwere Zeit.
Stark, den Alltag zu bestehen
Mit all seinen Tücken - aber auch Freuden.
Still sitze ich da und im Moment ist nichts.
Nichts.
Nur ich.
Wisse Werner Hofstra / Schwalmtal
VERTRAUEN
Mancher sagt jenes - mancher sagt es nicht
Die geliebte Versprechung - im Mondesscheinlicht
Kann ich es glauben? Oder besser nicht?
Soll ich jetzt auf mein Inneres hören?
Bin darauf jetzt eigentlich gar nicht erpicht.
Das Vertrauensorgan, im Inneren mein
Prüft eigentlich alles
So soll es auch sein
So soll es auch sein? Wirklich alles rundum?
Wenn ich nicht alles prüfen würde, wäre ich ganz schön dumm.
Aber, wie soll ich was prüfen, was noch gar nicht geschehen?
Also, das mit dem Prüfen, das wird wohl nicht immer gehen.
Also, stehe ich am Anfang, jedes Mal neu -
Denn beim ersten Male
Da steht nur ein JA oder ein NEIN
Das ist die Qual.
Kann ich vertrauen? Kann ich darauf bauen?
Oder nicht… - und tue es doch
Und falle anschließend in ein Sorgenloch.
Man sieht - Vertrauen zu verschenken ist ganz schön schwer
Wenn es mal gebrochen wird - hat man es nicht mehr.
Dabei ist es wunderschön,
bei jemand im Vertrauen zu stehen
jetzt merkt man, welche Pflicht daraus hervorgeht
„Du kannst mir vertrauen“
dies eigentlich für immer steht.
Der Mensch spürt sofort, wenn er von Vertrauen umgeben
Es macht so fröhlich und leicht im Leben
Skeptisch sollte man ruhig - und muss man auch sein,
aber ständiges Misstrauen ist kein guter Begleiter.
Ein jeder fällt mal rein,
aber… vertraue bitte weiter.
Werner Wisse Hofstra / Schwalmtal
Neuer TextDer Mensch und das Rad.
Bewegung sei dem Rade gegeben
Nicht nur dem Rade, auch unser Leben
In jungen Jahren permanent
Man steht- man fällt
Man geht- man rennt
In allen Ecken gibt es Neues zu entdecken
Dann später läuft man, immer noch viel
Aber bedachter – mehr hin zum Ziel
Dieses und jenes wollen wir machen
Das bekommen wir hin
Das wäre doch zum Lachen.
Die Zeit? Nein, sie macht uns keinen Verdruss
Dies haben wir noch im Überfluss
Gerne könnte ich dir 10 Jahre schenken
Dann könnte ich meine Zeitleiste immer noch gut lenken.
Zehn Jahre – hier der Leichtsinn spricht
Zehn Jahre sollen nicht fallen ins Gewicht?
Noch nicht – auch wenn man in der Mitte angekommen
Und der Ältere dies als puren Leichtsinn hat vernommen.
Aus dem Rennen wird nun ein Gehen
Bleibt auch gerne mal an den Eckpfeilern des Lebens stehen
Schaut auch manchmal schon zurück
Manchmal – manchmal – nicht immer - zum Glück
Das Rad des Lebens – es dreht und dreht
Aber niemals es nicht weitergeht, oder gar steht
Wo ist meine Zeit, die ich hatte im Sinn
Ist ein Großteil schon dahin?
Kann schon sein, dass ich im Späteren angekommen
Und habe es vor Eile nicht vernommen
Konnte es manchmal nicht abwarten
Aber die Zeit spielt oft mit gezinkten Karten
Du glaubst, du hast das Zeitspiel gewonnen
Hast aber nicht aufgepasst, zu viel Zeit ist bereits zerronnen.
Selbst am schlechtesten Morgen, kann der Tag noch viel Gutes gewinnen
Erlebst du den Tag mit all deinen Sinnen
Glaube mir – nach wie vor ist in allen Ecken
Neues und Schönes zu entdecken
Tue manchmal so, als hättest du das Normale - aber Schöne - noch nie gesehen
Dann wirst du dieses Gedicht verstehen.
Wisse Werner Hofstra / Schwalmtal
Am Niederrhein
Wo Abendsonne
Sich in Wellenspitzen bricht
Wo leis der Wind noch säuselt, am Rheinesufer
Und... ich liebe dich... spricht
Wo Wogen schier aus Gold
Die Weizenhalme wiegen
Wo Lerchen, nur als Punkt
In weiße Wolken stiegen.
In Rheinisch Aue ich liege
Am Horizont- leicht vernebelt - ein Bild
Ein schemenhaftes weißes Pferd
Mit dampfend heißen Nüstern
Der Reiter oben auf - mit dem Schild.
Es werden wohl die Kopfweiden sein
Die meine Sinne trügen
Doch lasset mich bitte hier noch eine Weile allein
Zu schnell werde ich wieder
In lauten Welten sein.
W.W. Hofstra
Der Spiegel.
Der Spiegel, ein alter Lügner sage ich dir,
zeigt Bilder manchmal unverhohlen.
Dann denkst du, „das könnte heute schwierig werden“,
ach Spiegel - bleib mir doch gestohlen.
Das Alter zu vergleichen mit einem Schraubgewinde
Jeden Tag zieht es einen Millimeter mehr
Doch weder Spiegel noch Schraube werden uns besiegen
Dafür lieben wir das Leben viel zu sehr.
Steige nie in dunkle Wolken ein
Und gehe nicht mit Ihnen auf die Reise.
Nicht so lange die Saiten der Gitarren fröhlich klingen
Und wir unsere Lieblingslieder singen.
Lasst uns lieber barfuß tanzen durch die Nacht
Du weißt, wir zwei sind für uns zwei gemacht
Du weißt, wir zwei sind für uns zwei gemacht.
Der Spiegel kann zwei Gesichter haben
Manchmal lacht er - manchmal ist er blind und dumpf
Aug in Auge, oder schräg vorbei geschielt.
Bist du das wirklich?
Warum schaust du heut so stumpf.
Der Spiegel kann so gnadenlos sein.
Versucht dich dann in seinen Bann zu ziehen.
Lass dich bitte nicht auf diese Spielchen ein
Strecke deine Zunge raus und lache
Und die Spiegelfratze wird dann fliehen.
Steige nie in dunkle Wolken ein
Und gehe nicht mit ihnen auf die Reise
Nicht so lange die Saiten der Gitarren klingen
Und wir unsere Lieblingslieder singen.
Komm, wir tanzen barfuß durch die Nacht
Du weißt es - genau wie ich
Wir zwei sind für uns zwei gemacht.
Wir zwei sind für uns zwei gemacht.
Wisse Werner Hofstra / Schwalmtal
Der Wind.
Nur der Wind kann dir erzählen
Was später - Sehr weit von hier
Nur der Wind kann dir erzählen
Was später - Wenn er ist, ganz nah bei dir.
Von fernen Meeren - Übers flache Land
Bis hin zur Bergeskuppe - Hinunter dann zum goldnen Strand.
Das Meer noch flach, die Wellen flüstern
Wenn der Wind es will, werden Wellen brüllen
Wie Hengste im Frühling wenn sie blasen,
Nieselstaub aus ihren Nüstern.
Nur der Wind wird bleiben, wenn Staubeskörner zu Ende sind.
Nur der Wind wird noch sehen, wenn alle Wasser trüb und blind
Nur der Wind wird bleiben
Wird dann ein neues Leben mit sich treiben
Wird Samen weit durch Lüfte tragen
Wie weit? Das darfst du mich nicht fragen.
Weit genug, dass neues Leben sich entfache
Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen.
Nur der Wind kann dir erzählen, zu verstehen ist manchmal schwer
Ein Säuseln - wie vom Sommerwind, die Kraft des Windes wird dann plötzlich mehr.
Einfach so..
die Blume in der Wiese, stand aufrecht noch zuvor
nun ist die Biegsamkeit gefragt, wenn der Wind schreit dir ins Ohr.
Biegen muss man sich manchmal im Leben
Biegen, um danach wieder aufrecht zu stehen
Brechen sollte man sich nie lassen....
Aufrecht in den neuen Tag zu gehen.
Wisse Hofstra / Schwalmtal
Licht.
Licht oh Licht
Wo warst du, als es dunkel war
Licht oh Licht
Wann kommst du, wenn es dunkel ist.
Licht oh Licht
Siehst du mich nicht?
Siehst du bei deinem Tageswandern …
Nur die andern?
Da brach das Licht und teilte sich im Dämmerschein
Und sprach
Was sich jetzt an Licht entfalte – das ist dein.
Aber, nutze es und höre was ich dir sage,
- wenn du nicht im rechten Lichte schaffst -
Hilft dir beim nächsten Male nicht mehr die Klage.
Wisse Hofstra/Schwalmtal